Das Mycobacterium tuberculosis befällt überwiegend die Lunge. Jedoch Nieren, Haut, Knochen und andere Organe können auch befallen werden.
Die Inkubationszeit beträgt 1 - 6 Monate.
Das klinische Bild der Tuberkulose ist breit gefächert. Es ist, wie bei der Lepra, von der Immunität des Körpers abhängig. Die sich über Jahrzehnte erstreckende Krankheit hat deswegen von Mensch zu Mensch unterschiedlichen Verlauf.
Eine Reihe von Faktoren begünstigen den Ausbruch der Tuberkulose:
- Schlechter Ernährungszustand
- Mangelnde Hygiene
- Enge Wohnverhältnisse
- Eine generell reduzierte körperliche Verfassung
Ein grundsätzlicher Unterschied zwischen den zwei Seuchen ist die Tatsache, dass bei Lepra das klinische Bild von Hauterscheinungen bestimmt ist, da Lepra überwiegend die Haut und das Nervensystem befällt. Bei der Tuberkulose spielt sich das Krankheitsgeschehen überwiegend in den inneren Organen ab. So ist es mir nicht möglich mit Bildern der Tuberkulosekranken die Manifestation der Krankheit zu demonstrieren.
Jedoch bei allen Formen der Lungentuberkulose werden häufig folgende Symptome festgestellt:
- Brustschmerz
- Subfebrile Temperaturen
- Husten länger als drei Wochen
- Gewichtsreduktion
- Nachtschweiß
- Abgeschlagenheit
Es gibt auch stummen Verlauf sowohl bei Erstinfektionen wie auch bei postprimären Infekten. Bei diesen Menschen wird durch zufällige Röntgenuntersuchung die Diagnose der Tuberkulose gestellt.
Vergrößerung der Lymphknoten, Perforation der Lymphknoten, Beteiligung des Rippenfells mit Ergüssen, Blutspucken und Atembeschwerden sind typisch für die Lungentuberkulose. Entscheidend ist hier das Röntgenthoraxbild.
Die Primärinfektion erfolgt im Kinderalter oder bei jungen Erwachsenen. Abhängig von der Immunität verläuft sie symptomlos oder führt zu Komplikationen.
Die Postprimärinfektion erfolgt bei schlechter Immunität durch endogene Reaktivierung alter Herde oder exogener Superinfektion. Meistens ist die Lunge betroffen, viel seltener andere Organe.
(Braveny,I,Maschmeyer,G.,Tuberkulose in "Infektionskrankheiten",München, 2002)