Meine erste Station in Indien war Trivandrum, Kerala. Dort gibt es ein TB-Reha-Zentrum für ausgeheilte TB-Patienten, die jedoch von der eigenen Familie ausgestoßen werden. Die Ursache ist die Angst vor Ansteckung. So ist diesen Menschen nach der Entlassung vom Krankenhaus nur ein Weg offen geblieben: auf den Straßen zu leben und bettelnd sich den Lebensunterhalt zu verdienen.

 

Das TB-Reha-Zentrum wurde in den 70-ger Jahren von einem Bruder des OIC Ordens (Nachahmer Christi) gegründet, um diesen ausgestoßenen Menschen zu helfen. Seit meinem ersten Besuch vor einem Jahr ist das TB-Reha-Zentrum zu unserem dinslakener Projekt geworden. Das Kloster gibt den Ausgestoßenen eine Bleibe, Schutz und bemüht sich um medizinische Versorgung. Bei meinem jetzt zweiten Besuch wurde ein stark schwerhöriger Patient mit einem Hörgerät versorgt; er kann dadurch am normalen Tagesablauf teilnehmen. Die Lebensqualität hat sich dadurch bei ihm deutlich verbessert. Alle Patienten haben Betten mit Matratzen bekommen, um menschenwürdig schlafen zu können. Ich bemühte mich festzustellen, welche Hilfsmöglichkeiten für die vorhandenen 20 Patienten erforderlich sind.

Im Gespräch mit ihnen und mit Hilfe der OIC Patres, zu welchen auch unser Pater Samuel in der St. Vincentius Kirche gehört, konnten wir gemeinsam ein Programm erstellen:

  1. Medizinische Überwachung, auch um das Personal vor Ansteckung zu schützen
  2. Die Räume der TB-Reha wegen erheblichen Schäden dringend restaurieren (diese Aufgabe übernahmen die OIC Priester)
  3. Kontakte der Patienten zur eigenen Familien behutsam aufzunehmen
  4. Den Patienten die Möglichkeit geben, einen Wunschberuf zu erlernen um anschließend eine eigene Existenz aufzubauen und den Reha-Platz freizumachen für einen anderen Patienten

Unsere Kontaktperson für dieses Projekt ist Pater James Puthuparampil OIC. Unmittelbar nach dem kommenden Lepramarsch wir er uns in Dinslaken besuchen und sich der Gemeinde vorstellen.