Kirgistan
Im Jahre 1999 sollte planmäßig der Besuch von Kirgistan erfolgen. Ich landete in Almaty, der Hauptstadt Kasachstans. Von dort sollte die Reise weiter nach Bischkek, der Hauptstadt in Kirgistan mit einem PKW erfolgen.
Die Grenze war jedoch dicht. Die Ausländer durften nicht rein. Tausende von Flüchtlingen befanden sich auf den Straßen. Es herrschte ein Kriegszustand in diesem Lande.
Aus diesem Grunde war es mir nicht möglich persönlichen Kontakt mit den Leprakranken aufzunehmen.
Meine Informationen über die Lepra in Kirgistan stützen sich auf Aussagen von Herrn Lachowitzki, einem kirgisischen Arzt, der an der Asiatischen Leprakonferenz im September 1999 in Almaty teil nahm. In seinem Vortrag schildert es die Situation der dort zu diesem Zeitpunkt lebenden 13 Leprakranken.
Die Behandlung dieser Patienten erfolgt ambulant.
Wegen wirtschaftlicher Krise, gibt es keine antilepröse Behandlung. Es fehlt sogar an Sulfonamiden (Dapsone). Im Rahmen einer humanitären Hilfe wurde einmalig Lamprene, 3000 Tabl. aus Deutschland, im Juni 1999, gespendet. Es wurde als Monotherapie eingesetzt.
Falls eine stationäre Behandlung notwendig ist, wird diese in Kasachstan, im Kas-Leprosorium durchgeführt.
2009
Der Kontakt zu Kirgistan gestaltete sich allgemein in den nächsten Jahren sehr schwierig. Herr Dr. Lachowitzki reagierte nicht auf unsere Briefe. Erst im Jahre 2003 gelang es eine Hautärztin in Bischkek, Frau Dr.Kerimalieva Jipar zu finden, die sich mit den Leprakranken befassen sollte. Sie wurde im Lepra Forschungsinstitut Astrachan geschult. Anschließend nahm sie als Leprologin des Landes Kirgistan an der Therapie-Konferenz 2003 und der Reha-Konferenz 2005 in Astrachan teil. Jedoch im Jahre 2006 legte sie diese Tätigkeit aus privaten Gründen nieder. Erst seit Oktober 2008 gibt es in Kirgistan eine Nachfolgerin, Frau Dr. Gulkar Rysaliewa, die bisher jedoch noch nicht in der Lage war, die Leprakranken zu besuchen.