In den 70 er Jahren hatte die Lepraarbeit einen ausschließlich "privaten" Charakter.
Hilfsaktionen wurden in kleinem Umfang durchgeführt und allein von meiner Familie und meinem Bekanntenkreis finanziert.

Es wurde mir mehr und mehr klar, dass nur eine umfassende, organisierte Hilfe als Grundlage für eine kontinuierliche Lepraarbeit in Betracht käme. Deshalb mussten entsprechende Schritte in dieser Hinsicht getan und konkrete Entscheidungen getroffen werden.
Aber welche?
Welches Gremium würde bereit sein, das Thema "Lepra" aufzugreifen und mit Begeisterung für die Leprakranken zu sorgen?
Nach diesen Überlegungen kam ich auf den naheliegenden Gedanken, eine Kirchengemeinde anzusprechen, denn schließlich ist die Lepra eine "Biblische Krankheit" und der barmherzige Umgang mit Kranken und Hilfsbedürftigen eine Grundlage des Christentums.
Fest entschlossen klopfte ich im September 1980 an die Pfarrhaustür der St. Vincentius Kirche in Dinslaken. "Ich habe schon lange nach einem solchen Vorhaben gesucht", sagte Pastor B. Kösters kurz. Er war sofort einverstanden und in der Deutschen Bank wurde zur finanziellen Unterstützung der folgenden Maßnahmen ein Leprakonto eröffnet.
Die Frauengemeinschaft übernahm die Leprahilfe als ihr Leitthema und einige Monate später wurde die Hilfsbereitschaft für die Leprakranken auch auf die Mitwirkung der Kinder und Jugendlichen ausgedehnt.