1.  Leprareaktionen
  2. Augenkomplikationen
  3. Verstümmelungen

 

Leprareaktionen

Die Leprareaktionen entstehen im Verlaufe des chronischen Leidens akut und sind Ausdruck einer plötzlichen Veränderung der Immunität.

Charakteristisch für Leprareaktion Typ I:
Auftreten bei BB und BL Lepra, verstärkte zellvermittelte Immunantwort, Exacerbationen der Hautveränderungen, Ulzerationen und Neuritiden, Auftreten in den ersten sechs bis zwölf Monaten nach Beginn der Chemotherapie.

Charakteristisch für Leprareaktion Typ II:
Auftreten bei LL Lepra , in dem zweiten Halbjahr nach Beginn der Chemotherapie, klassisches "lepröses Fieber", Immunkomplexerkrankung, Bild des Erythema nodosum leprosum mit Hauteffloreszenzen und Befall der Nerven und Organe.

 

Augenkomplikationen

 
Augenkomplikationen
Augenkomplikationen

Die Leprakomplikationen im Bereich der Augen beziehen sich auf:

  • Veränderungen, die ohne Einfluß auf das Sehvermögen bleiben z.B. Madarosis
  • Veränderungen, die direkt das Augenlicht gefährden z.B. Facialisparese, Iritis, Iris atrophie.



 

Verstümmelungen

Es sind sekundäre Veränderungen. Sie resultieren aus der Zerstörung sensibler Fasern, was eine Sensibilitätsstörung zur Folge hat. Das Tast-, Wärme-, Kältegefühl und die Schmerzempfindung gehen verloren bis zu kompletter Anästhesie. Die Zerstörung der autonomen Fasern verursacht eine gehemmte Schweiß- und Talgausscheidung. Infolgedessen trocknet die Haut aus. Es bilden sich Rhagaden, die für sekundäre Infektionen einen geeigneten Nährboden darstellen. Schon bei geringen Verletzungen entstehen Abszesse, Nekrosen, die zum Abfall der nekrotischen Finger oder Zehen führen. Dieser Prozess dehnt sich durch Übergreifen der Infektion auf Sehnenscheiden, Gelenke und Knochengewebe weiter aus. Die Patienten verstümmeln immer mehr und mehr.

 

Verstümmelungen, Gesichtsveränderungen
Verstümmelungen, Gesichtsveränderungen
Verstümmelung der Finger, Gesichtsveränderungen
Verstümmelung der Finger, Gesichtsveränderungen